Zur Geschichte des Erfurter Domes

Eng mit der Stadt und ihrer Geschichte verbunden, haben die Baumeister des Mittelalters zwei Gotteshäuser auf dem Domberg geschaffen, die weit über die Grenzen Thüringens ein beredtes Zeugnis gotischer Kirchenbaukunst geben.
Mit den breiten Domstufen wird die innige Verbindung der Kirchen mit dem Leben und Treiben der Stadt deutlich.

Gegründet wurden die Vorgängerbauten beider Kirchen zu Zeiten der frühen christlichen Mission in der Gegend des bedeutenden Handelsplatzes „erphesfurt“. Nach der frühmittelalterlichen Bistumsgründung im Jahr 742 wurde die Kirche des ersten Thüringer Bischofs an der Stelle des heutigen Domes erbaut. Die Bedeutung dieser Kirche blieb erhalten, auch wenn der Bischofssitz schon bald wieder aufgegeben wurde .

Am Ort jener ersten Bischofskirche schuf man durch umfangreiche Bautätigkeit in romanischer und gotischer Zeit die Stiftskirche St. Marien, die seit 1994 Bischofskirche des neu gegründeten Bistums Erfurt ist.

In enger Einheit mit dem Dom finden wir die Pfarrkirche St. Severi, deren Ursprung vielleicht noch vor der Ersterrichtung des Domes liegt. Ihr Vorgängerbau war Gotteshaus eines Nonnenordens, später auch einer bedeutenden Stiftsherren-Gemeinschaft und dient heute der Severi-Pfarrgemeinde als Gottesdienstraum.

Anders als der Dom, dessen verschiedene Bauphasen aus der Romanik und der Gotik im Bauwerk zu erkennen sind, ist die Severikirche zu einem einheitlichen fünfschiffigen Hallenkirchenraum in der Spätgotik gewachsen. Auch hier wissen wir von romanischen Vorgängerbauten, deren Bausubstanz jedoch der gotischen Kirche weichen musste.

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